Das Atelier Enter - Enter Studio befindet sich in Berlin im (ehemaligen) Künstlerviertel Prenzlauer Berg in der Kulturbrauerei. Im Herzen der Stadt, der nur von kreativen Freigeistern sprudelt.
Sei es visuell oder akustisch. Hier erwartet Sie ein poetischer Kontrast zum hektischen Tumult der Großstadt. Ein idealer Ort um Körper und Geist zu inspirieren. Hier entseht ein Großteil seiner
Werke.
Neben dem Atelier und Showroom bieten die Räumlichkeiten ein umfassendes und das wohl größte Angebot in Berlin / Brandenburg an Fotokursen und Fotoworkshops. Das Enter Studio ist hierbei breit
aufgestell. www.enterstudio.de
Da es keine geregelten Öffnungszeiten gibt, können bei Interesse an einem Ankauf oder einer Kooperation Termine vereinbart werden.
Matthias Enter, wie bist Du zur Kunst gekommen?
Ich glaube nicht, dass es einen konkreten Weg gibt. Seit ich denken kann lebt die Kunst in mir. Eigentlich nichts Außergewöhnliches. Es hat mir immer Spaß gemacht zu malen, zu zeichen, zu matschen, zu erschaffen, wieder zu zerstören und dinge neu zu erfinden. Auch schon in meiner frühen Kindheit. Mein Eltern, vor allem mein Vater, haben alle mit mir gemacht. Papierlieger basteln, Kastanienmännchen erschaffen, zu malen/zeichen und sogar Geschichten zu schreiben. Freude am handwerklichen Schaffen war schon immer da und wird hoffentlich immer da sein.
Welches Kunstwerk hat dich in deinem Leben besonders beeindruckt?
Am meisten inspiriert haben mich tatsächlich die Werke des Architekten, für mich einer der größten Künstler überhaupt, Antoni Gaudí. Er ist für mich ein Künstler, ein Maler, der es geschafft hat, nicht mit einem Pinsel, einmal Spachtel oder mit Stiften Kunstwerke zu erschaffen. Nein er "malte" mit Sandsteinen, Kork, Bauschutt, Fliesen, gigantische Kunstwerke. Er nutzte die farbenfrohe, vielschichtige Landschaft als Palette und die fade, oft karge und gleichbleibend Fassade der Stadt als Leinwand. Die organische Lebendigkeit, die facettenreichen Motive und die Nähe zur Natur ist einzigartig und fasziniert mich immer wieder aufs Neue.
Was interessiert dich in der Malerei? Was sind deine Intentionen, Ideen und aus welchen Quellen schöpfst du deine Bilder?
Konkrete Inspirationsquellen habe ich nicht. Ich versuche vielmehr Dinge, die mich aktuell beschäftigen, in meine Kunst zu integrieren. Dies kann zum Beispiel visuell Erlebtes, Gedanken oder polistische Geschehen sein. Zum Beispiel habe ich mich in meiner Reihe "LandEscapes" in einer für mich ganz besonderen, liebens- und lebenswerten Phase meines Lebens befunden. Konkret, ich bin Vater geworden. Die Reihe spiegelt die bunte, verrückte, wunderschöne und einzigartige physische und psychische Welt wieder.
Was beeinflusst(e) Dich und Deine künstlerische Arbeit?
Meine Kunst wird von der Schnelllebigkeit, aber auch von dem bereits Bekannten geprägt. Mich fanszinieren Künstler, die es schaffen, die Intensität, den Ausdruck, sowie die Emotionen und Gefühle
in einem Werk zu transportieren und den Betrachter zu fesseln. Ich sehe meine Werke nicht als bunte Dekorationen für die jeweiligen Räume, ich erschaffe Kunst, um der jeweiligen Umgebung ein ganz
bestimmtes Gefühl zu geben. Deshalb ist es für mich wichtig, nicht einfach ein "schönes" Bild zu malen, sondern viel wichtiger ist es, dass das Bild bereits beim betreten des Raumens eine
gezielte, gewünschte Athmosphäre schafft. Es muss gar nicht sofort "draufgestarrt" werden. Es soll auch unterbewusst "wirken". Das Zusammenspiel von Farbe, Oberflächenbeschaffenheit, Ausdruck,
Lebendigkeit, ... dies sind die elementaren Werte, die aus meinen Kunstobjekten ein Lebensgefühl machen.
Du arbeitest mit sehr unterschiedlichen Techniken. Es ist keine konkrete Handschrift zu erkennen. Warum?
Es scheint vielleicht so als hätte ich mich noch nicht gefunden. Meine Richtung. Meine Handschrift. Das stimmt aber nicht. Meine Techniken und Malweisen sind eigentlich nur die natürliche Folge
dessen, was ich die 10-15 Jahre vorher gemacht habe. Ich habe mich sehr lange mit altmeisterlichen Techniken auseinandergesetzt. Ich habe seit meiner Kindheit viel gezeichnet, viel gemalt und
viel gestaltet. Das finde ich ganz wichtig und ist die Grundlage für jegliche künstlerischen Arbeiten. Ich habe festgestellt, dass ich mit meinem umfangreicheren Wissen und Techniken vielseitige
Möglichkeiten habe zu meinen angestrebten Ergebnissen zu kommen. Es ging mir immer um die Emotionen. Diese wollte ich festhalten. Dabei spielte es einer untergeordnete Rolle welche Technik ich
anwende oder ob ich dies mit einer konkreten Handschrift tue. Ich weigere mich, meine Möglichkeiten einzuschränken und mich einem wiedererkennbaren Stil zu unterwerfen. Das jeweilige Sujet
eröffnet mir immer unterschiedliche Techniken, die mir dafür passend erscheinen. Sich in einer wiedererkennbaren Handschrift festzufahren ist der Tod jeder Kreativität und wiederstrebt meinem
Lebensgefühl.
Wenn Du nicht malen würdest, was würdest Du tun? Was interessiert Dich außerhalb der Malerei?
Konkret würde ich Architektur studieren. Mich in einer Region niederlassen, vermutlich nicht in Deutschland selbst, da die Regularien kaum Freiheiten zulassen und mich dort kreativ in Bauwerken
zu verwirklichen. Dies ist eine schöne Vorstellung und verbindet viele kreative Bereiche meines Interesses, die dort zusammenlaufen. Wer weiß wohin die Zukunft mich bringt.